RED BULL ROMANIACS 2022: DAY 2
Für Österreichs Rally-Star Matthias Walkner läuft es bei seinem Ausflug in die Welt des Hard-Enduro nach wie vor besser als erhofft. Der Mann aus dem Salzburger Land rangiert bei der "Red Bull Romaniacs" nach der zweiten Offroad-Etappe auf dem dritten Gesamtrang seiner Bronze-Klasse.
Die "Red Bull Romaniacs" gilt als die weltweit härteste und anspruchsvollste mehrtägige Hard-Enduro-Rally. Matthias Walkner stellt sich dieser Herausforderung auf seinem angestammten Arbeitsgerät. Seine KTM 450 Rally Factory ist zwar das mit Abstand stärkste Motorrad im Feld, sie ist aber bei Weitem nicht die ideale Wahl für das technisch extrem schwierige Gelände in den rumänischen Karpaten, das selbst die leichten und speziell abgestimmten Enduro-Motorräder an ihre Grenzen bringt.
Umso überraschter ist auch Matthias Walkner, sich bei Halbzeit der Rally im Spitzenfeld zu befinden. Unabhängig vom Resultat hat er sein Ziel bereits weitgehend erreicht. Ihm geht es bei diesem Hard-Enduro-Abenteuer vor allem um den Trainingseffekt und darum, seine Rally-Maschine noch besser kennenzulernen. Dazu gab es auf der zweiten Offroad-Etappe ins Bivouak im Skiort Rânca jede Menge Gelegenheit. Matthias Walkner kam als (inoffiziell) Tages-Fünfter ins Ziel und ist mehr als zufrieden.
Matthias Walkner: "Alles in Allem war es ein extrem lässiger Tag. Es hat richtig viel Spaß gemacht. Gleich nach dem Start habe ich gesehen, dass die Strecke viel selektiver und technischer ist als am Mittwoch. Ich wusste, dass mein Rally-Bike in diesem Gelände gegen die Enduros eine stumpfe Waffe ist und dass ich heute beim Rennen um den Tagessieg kein Wörtchen mitreden kann. Das hat es mir leicht gemacht, dass ich mein Bestes versuche und den Tag einfach genieße.
Der Hauptgrund, warum ich hier bin, ist, ein gutes und intensives körperliches Training zu haben. Mit viereinhalb extrem anstrengenden Fahrstunden und einem Maximalpuls wieder jenseits der 170 habe ich diesen Trainingsaspekt heute definitiv erreicht. Besonders anstrengend war bei etwa Kilometer 70 ein sehr schmaler und tiefer Trampelpfad einen Hang entlang. Der war etwa 40 Zentimeter tief und so schmal, dass mein breites Motorrad da grad und grad reingepasst hat. Der Trampelpfad hat mit meinem Motorrad gemacht, was er wollte. Es war als würde ich in einer schmalen Rutsche feststecken. Ich wurde ständig im Zickzack hin und her geworfen. Und drei, vier Mal habe ich einen Schlag gegen das Rad bekommen und bin den Abhang hinunter geschubst worden. Das war echt eine Herausforderung und ich bin happy, auch diese Etappe gemeistert zu haben.
Die körperliche Belastung spüre ich schon sehr. Aber das ist ganz normal, wenn man jeden Tag mit vollem Einsatz Motorrad fährt. Und genau deswegen bin ich hier.
Was das Motorrad betrifft, kommen wir immer wieder auf neue Dinge drauf. Wir haben das Bike von gestern auf heute wieder ein bisschen an dieses ungewohnte Terrain angepasst. Den Lenkungsdämpfer haben wir jetzt ausgebaut. Der ist in der Wüste ungemein wichtig. Aber hier, bei 20 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit spielt er nicht wirklich eine Rolle. Wir haben das Fahrwerk noch weicher abgestimmt und werden für morgen da wahrscheinlich noch einmal nachjustieren. Bei den Reifen lernen wir auch viel dazu. Ich möchte morgen eine noch weichere Variante versuchen. So lernen wir jeden Tag etwas dazu und ich freue mich auf die letzten beiden Etappen."
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