DEUTSCHE ENDURO MEISTERSCHAFT: SIEGE, DUELLE UND SAISONHIGHLIGHTS – DIE RÜCKBLICKE DER CHAMPIONS!
Die Saison 2025 der Deutschen Enduro Meisterschaft ist vorbei – und sie hatte einiges zu bieten. Von packenden Duellen über überraschende Wendungen bis hin zu knappen Entscheidungen auf den letzten Metern: Die Meister der verschiedenen Klassen blicken zurück auf eine Saison voller Herausforderungen und Erfolge. In ihrem persönlichen Rückblick berichten sie von den Rennen, die sie besonders gefordert haben, den Momenten, in denen der Sieg zum Greifen nah war, und den Erfahrungen, die sie als Fahrer weitergebracht haben. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie unterschiedlich die Wege zum Erfolg verlaufen – und wie spannend und abwechslungsreich die Deutsche Enduro Meisterschaft in diesem Jahr wirklich war.
Luca Fischeder - Deutsche Enduro Meisterschaft E3 & A-Championatssieger
„Für mich war es insgesamt eine super Saison mit der maximalen Ausbeute am Ende. Nachdem ich 2024 nur einige Läufe der Deutschen Enduro-Meisterschaft fahren konnte, war ich extrem motiviert für die komplette DM-Saison 2025. Mit dem neuen Bike konnte ich mich über das Jahr hinweg stetig weiterentwickeln, und die DM-Rennen waren zugleich ein sehr gutes Training zwischen den Enduro-WM-Läufen. Umso stolzer bin ich auf das Ergebnis, das wir mit unserem vergleichsweise kleinen Team erreicht haben.\n\nEin großes Dankeschön geht an meinen Mechaniker Max Schäfer, an meinen Manager Tino Schönfelder, an Beta Deutschland sowie an alle weiteren Partner und Unterstützer. Ein einzelnes Highlight herauszugreifen fällt mir schwer, da die Saison insgesamt sehr konstant verlief. Besonders verrückt war jedoch, dass die Spannung bis zum letzten Tag anhielt und ich dort tatsächlich noch das Championat gewinnen konnte – damit hatte ich selbst nicht unbedingt gerechnet.\n\nMotorsport ist unberechenbar, und genau an diesem Tag ist alles aufgegangen. Umso schöner ist es, dass wir die Saison ohne Ausfall und ohne größere Stürze oder Komplikationen überstanden haben. Nach einem titellosen Jahr 2024 nun gleich zwei Titel – den Championatssieg und den Klassensieg – zu holen, bedeutet mir sehr viel. Jetzt freue ich mich auf eine neue Saison, ein gutes Wintertraining und hoffentlich wieder ähnlich spannende und erfolgreiche Rennen im kommenden Jahr.“
Jeremy Sydow - Deutsche Enduro Meisterschaft E1
„Meine Saison lief – abgesehen vom letzten Rennen – nahezu perfekt. Ich konnte jedes Rennen mit großem Vorsprung gewinnen, was auch mein persönliches Ziel war. Mein Highlight war ganz klar „Rund um Dahlen“. Die neu gestalteten Prüfungen, die vielen Zuschauer und das zweitägige Format machten dieses Rennen für mich zum Lieblingslauf der Saison. Die größte Enttäuschung folgte dann im Finale, als ich durch einen technischen Defekt den Titel verlor. Der E1-Titel bedeutet mir zwar etwas, aber für mich zählt in erster Linie das Championat – und das habe ich leider verpasst. Trotzdem blicke ich nach vorne: Der Kalender für nächstes Jahr sieht vielversprechend aus, und ich freue mich darauf, wieder am Start zu stehen.“
Edward Hübner - Deutsche Enduro Meisterschaft E2
„Puh – wo fange ich an? Ich glaube, ich hatte nach vielen Jahren wieder eine richtig gute Saison. Die vergangenen Jahre waren zwar ebenfalls ordentlich, aber irgendetwas hat immer gefehlt. Durch das SuperEnduro habe ich eine neue Leidenschaft entdeckt. Von Woche zu Woche merkte ich, dass ich mich immer noch verbessern kann – neue Dinge lernen, an mir arbeiten. Mein Alter ist mittlerweile meine tägliche Motivation.“
„Ein entscheidender Punkt war der Aufbau unseres eigenen Teams gemeinsam mit meinem Bruder Julius. Wir wollten klein starten, aber genau so, wie wir uns ein Team immer vorgestellt haben. Dieser Schritt war für uns goldrichtig. Ich war die gesamte Saison über frei im Kopf und entspannt. Jeder Erfolg – egal ob Sieg oder Podium – war unser eigener. Keine Diskussionen, kein Rechtfertigen.“
„Sportlich lief es von Beginn an gut: ein solider Start in Uelsen, danach Dahlen mit zwei klaren Siegen vor heimischem Publikum und einem schönen Vorsprung zur Sommerpause. Diese nutzte ich intensiv mit Motocross-Training und fand dabei wieder richtig Freude am Fahren. Waldkappel verlief durch technische Probleme eher durchwachsen, Tucheim wurde nervenaufreibend – Kupplungsprobleme machten es extrem schwierig. Dennoch betrieben wir gute Schadensbegrenzung und verpassten den Klassensieg nur um drei Sekunden. Zum Finale in Burg hatten wir die Technik im Griff, das Bike lief perfekt – und ich konnte das direkt mit Bestzeiten bestätigen. Ein perfekter Saisonabschluss. Ich bin unglaublich stolz auf unser erstes Jahr mit eigenem Team: zwei Titel für meinen Bruder und mich sowie Platz drei im Championat.“
Fynn Hannemann - Deutsche Enduro Junioren Meisterschaft J1
„Unterm Strich war es für mich eine gute Saison – mit einem starken Endergebnis. Der Saisonstart im Frühjahr verlief allerdings eher zäh, bei den ersten beiden Rennen bin ich nicht richtig in meinen Rhythmus gekommen. Die Sommerpause habe ich dann intensiv genutzt, viel trainiert und mich gezielt vorbereitet. Bei den letzten drei Rennen wurde es nochmal richtig spannend, besonders in Waldkappel mit einem extrem engen Ergebnis. Tucheim und Burg waren für mich dann der perfekte Saisonabschluss: In Tucheim konnte ich gewinnen und hatte ein richtig schönes Battle. In Burg lief es sensationell – Top fünf im A-Championat und der Sieg in der Juniorenwertung mit deutlichem Vorsprung. Besser hätte das Finale kaum laufen können. Kurz gesagt: schwach begonnen, stark beendet.“
Nic Matthias - Deutsche Enduro Junioren Meisterschaft J2
„Moin Leute, meine Saison lief ehrlich gesagt nicht ganz nach Plan. Mein Ziel war es, jedes Rennen zu gewinnen – was sich schnell als extrem schwierig herausstellte. Ab dem dritten Rennen hatte ich zudem stark mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, was mich deutlich zurückgeworfen hat. Trotzdem bin ich im Großen und Ganzen zufrieden mit meiner Saison. Mein absolutes Highlight war der Anruf von Wilfried, als feststand, dass ich bei den Six Days in Italien in der Junior World Trophy an den Start gehen darf. Damit ging ein kleiner Traum für mich und meinen Vater in Erfüllung. Am letzten Tag der Six Days konnte ich das Abschluss-Cross mit 16 Sekunden Vorsprung gewinnen und war damit auch schnellster Deutscher. Bei den letzten beiden Veranstaltungen der Saison denke ich, dass ich zeigen konnte, was in mir steckt. Ein riesiges Dankeschön geht an mein BVZ Racing Team, alle Sponsoren, meine Familie und meine Freundin – ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen. Wir sehen uns nächstes Jahr!“
Kenny Riedel - DMSB Enduro Meisterschaft E1B
„Eine lange, aber sehr erfolgreiche Saison geht zu Ende. Wie bei jedem Jahr gab es Höhen und Tiefen. Der Saisonstart verlief richtig gut, und ich konnte mich schnell an der Spitze der Klasse E1B festsetzen. Dahlen war mein absolutes Highlight, auch wenn dort leider eine unnötige Fehler-Serie begann. Ich bin mir sicher, dass dort noch mehr möglich gewesen wäre – daran muss ich weiter arbeiten. Trotzdem bin ich insgesamt sehr zufrieden. Mit dem Meistertitel habe ich mir einen großen Traum erfüllt, den ich bereits vorzeitig in Kempenich klar machen konnte. Jetzt liegt der volle Fokus auf der Vorbereitung für die kommende Saison.“
Julius Hübner - DMSB Enduro Meisterschaft E2B
„Zweimal Hübner ganz oben – das kann sich sehen lassen. Ich weiß nicht, wie vielen das vor uns schon gelungen ist. Es war eine gute Saison, allerdings mit ordentlich Druck von den jungen Wilden. Am Ende konnte ich jedoch meine Erfahrung ausspielen. Auch wenn es im direkten Vergleich mit den Zweitakt-Bikes nicht immer einfach war, habe ich mein Ziel nie aus den Augen verloren und mir den Titel in der Klasse gesichert. Vielen Dank an alle Unterstützer – ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!“
Luca Reinhold - DMSB Enduro Meisterschaft E3B & B-Championatssieger
„Mein erstes Jahr im DEC war durchweg positiv. Zunächst ging es darum, herauszufinden, wo ich stehe – relativ schnell wurde klar, dass sowohl in der Klasse E3B als auch im B-Championat einiges möglich ist. Eine Handverletzung bremste mich zwischendurch stärker aus als gedacht, doch am Ende hat es gereicht. Beim Finale in Burg konnte ich noch einmal zeigen, dass sowohl der Klassentitel als auch der B-Championatssieg verdient waren. Vielen Dank an das KTM Sturm Team für das Vertrauen und die Unterstützung. Ich freue mich jetzt schon auf die kommende Saison.“
Willi Damerau - dmsj Enduro Jugend Cup
„Meine zweite DEC-Saison lief von gut bis sehr gut. Beim ersten Rennen in Uelsen konnte ich am ersten Tag erstmals aufs Podium fahren und belegte Platz drei – darauf war ich sehr stolz, und es machte mich hungrig auf mehr. Aufgrund schwieriger Wetterverhältnisse und einer anspruchsvollen Strecke war Uelsen eines der härtesten Rennen der Saison. Am zweiten Tag erreichte ich den vierten Platz. In Dahlen lief es nicht optimal, da die Konkurrenz stark war, doch im Laufe der Saison konnte ich alle hinter mir lassen.“
„Im Sommer wechselte ich von Beta auf KTM – ab diesem Punkt lief es deutlich besser. Ich konnte die folgenden Läufe in Tucheim und Waldkappel solide gewinnen. Besonders das vorletzte Rennen in Kempenich war für mich ein Highlight: Trotz technischer Probleme in den ersten vier Sonderprüfungen erreichte ich noch den zweiten Platz. Damit war die Meisterschaft praktisch entschieden.“
„Der Finallauf in Burg ähnelte einem Sprintenduro. Ich hatte viel Spaß und kam relativ gut durch. In der Tageswertung belegte ich Platz drei, was für den Titel in der Klasse 5 reichte – darauf bin ich sehr stolz. Außerdem konnte ich Vize-Pokalsieger werden, was mich zusätzlich freute. Alles in allem war es eine anstrengende, aber aufregende Saison. Nun heißt es, fit zu bleiben und sich auf das nächste Jahr vorzubereiten, um bei den Big Boys erfolgreich zu performen.“
Sirko Bühnemann - DMSB Enduro Senioren Cup
„Meine Saison lief insgesamt sehr gut. Ehrlich gesagt hätte ich zu Beginn nicht gedacht, dass ich mit dem Zweitakter so schnell und gut zurechtkomme – gerade weil die Winterpause recht kurz war. Umso positiver überrascht war ich vom Saisonstart. Mit Dirk entwickelte sich erneut ein echtes Kopf-an-Kopf-Duell, besonders in Waldkappel, wo es extrem eng zwischen uns zuging. Ansonsten lief alles weitgehend nach Plan, sodass ich insgesamt sehr zufrieden auf die Saison zurückblicken kann.“
Jonas Blom - DMSB Enduro Super-Senioren Cup
„Für mich war es eine wirklich gute und unterhaltsame Saison. Mein bestes Rennen war definitiv Uelsen – ich bevorzuge einfach weiche und schlammige Bedingungen gegenüber hartem Untergrund. Die schwierigste Runde war für mich Waldkappel. Obwohl ich dort Zweiter wurde, hatte ich aufgrund einer Knieverletzung einige Probleme. Für das letzte Rennen fühlte ich mich dann endlich wieder besser, konnte freier fahren und gewann erneut. Die Meisterschaft zu gewinnen und Deutscher Meister zu werden war ein großartiges Gefühl, aber am wichtigsten war, dass ich die Rennen wirklich genossen habe. Die gute Organisation, die spannenden Sonderprüfungen und die Transfers machten jedes Event zu einem Highlight.“
Lucy Glöckner - DMSB Enduro Damen Cup
„Am 1. März begann für mich ein völlig neues Kapitel: mein erstes Enduro-Rennen in Uelzen – und damit der Start in ein neues sportliches Abenteuer. Zuvor war ich viele Jahre auf asphaltierten Rennstrecken rund um den Globus unterwegs, nun also zwei Räder im Gelände. Von Beginn an hatte ich unglaublich viel Spaß, und auch der jahrelang gelebte Ehrgeiz war sofort wieder da. Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten: mein erster Sieg. Beim darauffolgenden Rennen in Dahlen musste ich mich zwar den erfahrenen Motocross-Größen Laura Soller und Lea Meier geschlagen geben, doch für meine allererste Saison in diesem Sport konnte ich bereits sehr gut mithalten. In den folgenden acht Monaten habe ich Woche für Woche auf unterschiedlichsten Strecken trainiert, um mich weiterzuentwickeln und mehr Routine zu bekommen. Diese Arbeit spiegelte sich auch in den Ergebnissen wider – bis Oktober lag ich in der Meisterschaft in Führung.“
„In Tucheim kam jedoch alles anders. Auch ich bin nur ein Mensch, und manche Dinge gehen nicht spurlos an einem vorbei. An diesem Wochenende war mein Kopf nicht auf der Strecke, ich blieb punktlos. Meine direkte Verfolgerin Desiree Schmäing nutzte diese Chance und zog an mir vorbei. Doch ich fand schnell zurück zu mir: gestärkt und wieder klar im Kopf konnte ich beim Rennen in Kempenich zeigen, was in mir steckt, holte den Sieg und damit auch die Gesamtführung zurück. Allerdings betrug der Vorsprung lediglich vier Punkte – mir war klar, dass ich im Finale noch einmal alles abrufen musste.“
„Für das Saisonfinale nahm ich mir vor, fehlerfrei zu bleiben und ohne Zeitstrafen ins Ziel zu kommen. Doch die Konkurrenz schlief nicht. Mit Lisa Richter und Hedi Baum saßen mir zwei neue Verfolgerinnen im Nacken. Besonders mit Hedi entwickelte sich ein packendes Duell, bei dem uns zeitweise nur Hundertstelsekunden trennten. In der letzten Prüfung hatte sie schließlich etwas mehr Erfahrung und schnappte sich den Tagessieg mit drei Sekunden Vorsprung. Für mich blieb Platz zwei – aber mit genügend Punkten, um mir den Titel zu sichern. Ich freue mich riesig darüber und kann es noch immer kaum realisieren. Tatsächlich ist es nach all den Jahren im Rennsport mein erster Titel überhaupt. Auch wenn ich bei Rennen wie am Pikes Peak oder bei 24-Stunden-Rennen schon oft an meine Grenzen gegangen bin, ist das Fahren im Gelände noch einmal eine ganz andere Herausforderung. Wer mich kennt, weiß: Genau das treibt mich an. Egal wie viele Stürze ich schon hatte – es macht mir wahnsinnig viel Spaß. Ich werde alles geben, um an diese Erfolge anzuknüpfen und mich in diesem Sport stetig weiterzuentwickeln.“
Weitere Informationen:
Ähnliche Artikel
DEM Rehna - erste Infos zum DEM-Saisonstart 2020.
DEM Rehna - erste Infos zum DEM-Saisonstart 2020. Alles weitere im Artikel.
19
Jul
2020
Große DEM-Vorschau: Wer holt die Titel?
Der Countdown zur Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft 2023 läuft. ...
28
Feb
2023




