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ENDURO-WM: WELTMEISTERLICHES VERGNÜGEN

Anfangs lief der Nennungseingang zum Finale der „MAXXIS FIM ENDURO WORLD CHAMPIONSHIP“ am kommenden Wochenende in und „Rund um Zschopau“ noch etwas schleppend, doch nun ist für den „GP ACERBIS of GERMANY“ ein stattliches Feld zusammengekommen. Dies besticht aber nicht nur durch Masse, sondern vor allem durch Klasse, denn vom 20. bis 22. Oktober werden etliche bereits mit WM-Titeln dekorierte Fahrer das Terrain rund um die einstige MZ-Stadt anlässlich des Enduro-Festes der Extraklasse unter ihre grobstolligen Räder nehmen.

Angeführt wird die nochmals aktualisierte Teilnehmerliste (der Programmverkauf ist seit Montag bereits in vollem Gange) vom Australier Matthew Phillips, der gleich als zweifacher amtierender Weltmeister nach Zschopau kommt. Im vorigen Jahr gewann der 24-Jährige bei einem noch etwas anders gearteten WM-Modus sowohl seine Klasse E2 wie auch die alle Motorrad-Kategorien vereinende Wertung EnduroGP. In diesem Jahr ist die EnduroGP eine eigenständige und zugleich uneingeschränkte, prestigeträchtigste Top-Klasse. Ein Besuch des WM-Finales 2017 lohnt sich auch deshalb, weil es die (vorerst?) letzte Chance ist, die Fahrkünste des kompakt-bulligen „Aussies“ zu bewundern, denn nach dem Saisonende sagt er der Enduro-Weltmeisterschaft Lebewohl und kehrt auf den fünften Kontinent zurück.

Als ebenfalls amtierende Weltmeister werden Steve Holcombe, Eero Remes und Giacomo Redondi erwartet. Während der Brite 2016 die damalige Klasse E3 für sich entschied und sich als aktueller EnduroGP-WM-Leader anschickt, bei „Rund um Zschopau“ 2017 seinen zweiten Weltmeistertitel einzufahren, ist der Finne bereits zweifacher Weltmeister. Nachdem der nur 1,65 Meter große 32-Jährige 2015 den Titel in der Klasse E1 abräumte, verteidigte er diesen im vorigen Jahr. Mit 38 Punkten Rückstand auf den Enduro2-WM-Leader Josep Garcia hat der derzeitige WM-Dritte allerdings nur noch relativ geringe Chancen auf seinen dritten Titel. Giacomo Redondi, der Junioren-Weltmeister des letzten Jahres, hat sich nach seinem Titelgewinn neue Ziele gesteckt und ist nun ebenfalls in der EnduroGP unterwegs, in der er aktuell auf dem bemerkenswerten fünften Tabellenrang liegt.

Einer wurde in den ersten veröffentlichten Starterlisten schmerzlich vermisst, doch nun steht er drin – Christophe Nambotin. Der 33-jährige Franzose hat sich bisher mit drei WM-Titeln dekoriert, hatte aber in den letzten beiden Saisons viel mit Verletzungen zu kämpfen. Zuletzt bei den Six Days in seinem Heimatland Ende August/Anfang September zog er sich am vierten Fahrtag als bis dahin Gesamtschnellster aller Starter einen Mittelhandbruch zu, was ihn allerdings nicht daran hinderte, die Sechsttagefahrt zu beenden und zusammen mit Jérémy Tarroux, Loic Larrieu und Christophe Charlier als Team Frankreich erneut zu triumphieren. Inwieweit der nun sechsfache Six-Days-Mannschafts- und mehrfache Einzel-Sieger wieder konkurrenzfähig ist, bleibt abzuwarten. Eine riesige Bereicherung für die Veranstaltung ist der extrem sympathische KTM-Pilot auf jeden Fall. Gern erinnert man sich in diesem Zusammenhang an das Jahr 2014, als Christophe Nambotin als Stargast „Rund um Zschopau“ rockte und souverän gewann.

Damit der Rennprominenz aber nicht genug, denn mit Christophe Nambotins Vornamensvetter und Landsmann Christophe Charlier kommt ein weiterer besonderer Pilot nach Zschopau. Der 26-jährige Korse konvertierte mit der Saison 2017 von der Motocross-Weltmeisterschaft in die EnduroGP-WM. Nicht unerfolgreich, denn nach ein paar normalen Anpassungsschwierigkeiten fuhr er an den letzten drei Fahrtagen (einmal in Portugal und zwei Mal in Großbritannien) jeweils aufs Podest. So weit, so gut, aber als die französische Motocross-Nationalmannschaft für das am 1. Oktober ausgetragene Motocross of Nations von Verletzungsabsagen gebeutelt wurde, sprang die Allzweckwaffe Christophe Charlier bereitwillig ein. Mit Erfolg, denn nach drei spannenden Rennen im Schlamm-Bassin der südenglischen MX-Piste Matterley Basin triumphierte das Team Frankreich mit Romain Febvre, Gautier Paulin und MXoN-Spät-Debütant Christophe Charlier, der damit als einer von nur drei Stollenrittern in die Geschichte einging, die sowohl das Motocross of Nations, wie auch die Six Days Enduro gewinnen konnten. Christophe Charlier gelang dies allerdings als bisher einzigem im selben Jahr, genau genommen innerhalb von nur vier Wochen. Mit Hugo Blanjoue und Anthony Geslin sind in der Enduro Junior auch zwei der drei französischen Six-Days-Junior-World-Trophy-Sieger bei „Rund um Zschopau“ 2017 am Start.

Wie bereits allgemein bekannt, sind parallel auch die Piloten der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft am Start, die (außer beim Prolog am Freitagnachmittag) nach den WM-Teilnehmern auf die Strecke geschickt werden. Von denen stellen sich einige dem Kräftemessen mit den weltbesten Enduristen. So mischen sich der DEM-Führende Dennis Schröter sowie Marco Neubert, Davide von Zitzewitz, Tilman Krause und Christian Brockel unters EnduroGP-Volk. Edward „Eddi“ Hübner will sich zudem in der Enduro2 beweisen, und Tim Apolle, Yanik Spachmüller und Robert Riedel nutzen die Enduro Junior zu ihrer persönlichen Standortbestimmung. Während Jan Allers in der Enduro Youth ins Geschehen eingreift, versucht sich bei den „Women´s“ Vanessa Danz an der Seite der Permanentstarterin Maria Franke.

Weitere Infos unter: www.enduro-zschopau.de.

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