AUFTAKTWOCHENENDE DES ADAC MX MASTERS: WM-FAHRER JORGE PRADO BRILLIERT BEIM QUALIFYING
Laute Motoren, hochmotivierte Piloten, adrenalingeladene Action: Die sechsmonatige Motocross-Pause ist endlich beendet, am Samstag wurde beim MSC Fürstlich Drehna im brandenburgischen Dahme-Spreewald-Kreis die 13. Saison des ADAC MX Masters eingeläutet. Zum Auftakt haben sich insgesamt 233 Piloten aus 27 Nationen angemeldet, davon 77 Fahrer für den ADAC MX Junior Cup, 86 Piloten für den ADAC MX Youngster Cup sowie 70 Profis für die Königsklasse der Big Boys. Bei den Qualifikationstrainings am Samstag trennte sich allerdings die Spreu vom Weizen, jeder Fahrer aller drei Klassen kämpfte auf der 1.650 Meter langen Tiefsandstrecke darum, einen der jeweils 40 Startplätze für die Wertungsläufe am Sonntag zu ergattern. Beim ADAC MX Masters war der spanische WM-Fahrer Jorge Prado (16, Red Bull KTM Factory Racing Team) am Schnellsten. Der junge Galizier, der erst vor ein paar Wochen mit einem Podiumsplatz beim WM-Stopp in Argentinien Schlagzeilen gemacht hatte, fuhr eine Bestzeit von 1:48:268 Minuten. Damit darf sich das MX-Talent am Sonntag vor dem Dänen Nikolaj Larsen (26, KTM) und dem Belgier Cedric Grobben (21, KTM) einen Startplatz aussuchen. "Ich war vor fünf Jahren das erste Mal in Fürstlich Drehna und bin hier zu der Zeit mein erstes Sandrennen gefahren. Obwohl ich die Strecke damals schon sehr mochte, wurde sie seither noch mehr optimiert, was mir sehr gut gefällt. Der Track ist ziemlich tough, gleichzeitig aber auch sicher für die Fahrer, sodass es viel Spaß macht, hier zu fahren und ich viele Erfahrungen für meine WM-Teilnahme sammeln kann", resümierte Prado.
Lokalmatador Christian Brockel (33, KTM GST Berlin) startet von Position acht in die Rennen auf seiner Heimatstrecke. Ein Ergebnis, mit dem der Brandenburger aus Petershagen, der hier in Fürstlich Drehna von seiner Frau Annett, seinen beiden Kindern und seinen Freunden angefeuert wird, aber nicht wirklich zufrieden ist. "Ich wollte die Bestzeit in meiner Gruppe holen, um zu zeigen, dass ich alle Voraussetzungen erfülle, um bei den Rennen am Sonntag aufs Podium zu fahren. Ich stand mir nur leider selber im Weg und wollte die Leistung am Ende auf Biegen und Brechen abrufen, was nicht funktioniert hat. Ein kleiner Trost ist wenigstens, dass ich in der Qualifikation noch nie wirklich gut war, dafür jedoch in den Wertungsläufen immer vorne mitmischen konnte", so der Deutsche Meister von 2014 und 2015.
ADAC MX Youngster Cup
Im ADAC MX Youngster Cup machte der Finne Miro Sihvonen (18, Diga Junior Racing Team, KTM) von sich reden. Der 18-Jährige, der im vergangenen Jahr als Rookie in die ADAC MX Masters-Rennserie eingestiegen war und direkt als Vize-Champion in Klasse zwei überzeugt hatte, lenkte direkt beim Saisonauftakt mit einer Bestzeit von 1:49:390 Minuten wieder alle Aufmerksamkeit auf sich. Somit hätte das erste von insgesamt sieben Rennwochenenden für den Skandinavier gar nicht besser starten können. "Die Strecke hier in Fürstlich Drehna gehört in der Masters-Rennserie zu meinen Favoriten. Ich konnte zwar heute noch nicht so gut pushen, da ich ein neues Motorrad habe und damit noch kein Rennen gefahren bin, dafür gebe ich dann am Rennsonntag Gas, weil ich durch das Freie Training und das Qualifying jetzt ein ganz gutes Gefühl für mein Bike bekommen habe. Zudem fühle ich mich 2017 natürlich noch mal sicherer als letztes Jahr, da ich nun schon weiß, was mich hier erwartet", erklärte der 18-Jährige. Und fügte dann noch hinzu: "Eins kann ich jetzt schon versprechen: Dieses Jahr werde ich mich nicht wieder vom obersten Platz auf dem Siegertreppchen stoßen lassen, ich bin von Anfang an auf Titelkurs". Sihvonen hatte 2016 die Meisterschaft im ADAC MX Youngster Cup fortlaufend angeführt, wurde zum Saisonende jedoch noch knapp von dem Niederländer Bas Vaessen (18, Team Suzuki World MX2) überholt. Zweiter beim Qualifying im ADAC MX Youngster Cup in Fürstlich Drehna wurde der Däne Nichlas Bjerregaard (20, Team Classic Oil / SHR Motorsports, Yamaha), als Dritter konnte sich der Franzose Zachary Pichon (16, Team Suzuki World MX2) freuen. Die Lokalmatadore Nico Adler (18, ADAC Sachsen e.V., KTM) und Maximilian Spies (13, ADAC Berlin-Brandenburg e.V., Husqvarna) konnten sich nicht qualifizieren.
Besonders erfreulich war in Klasse zwei übrigens die rege Teilnahme der Zwei-Takt-Piloten, die es mit ihren 125ccm-Zwei-Takt-Bikes auf der anspruchsvollen Sandstrecke nicht leicht hatten. Bei der ersten Veranstaltung des diesjährigen ADAC MX Masters hatten sich mit 20 jungen MX-Talenten rund 15 Zwei-Takt-Fahrer mehr als im Vorjahr angemeldet, was für die Initiative, die Zwei-Takter mehr zu unterstützen, ein tolles Ergebnis ist. Seit dieser Saison können sich über das Last Chance Race nicht mehr wie bisher nur sechs Fahrer für den Rennsonntag nachqualifizieren. Stattdessen bekommen die fünf besten Zwei-Takt- und die fünf besten Vier-Takt-Piloten die Möglichkeit, bei den Wertungsläufen ebenfalls ans Startgatter zu rollen.
ADAC MX Junior Cup
Das Qualifying im ADAC MX Junior Cup konnte der Schwede Max Palsson (14, KTM) für sich entscheiden. Der 14 Jahre alte KTM-Pilot war mit einer Zeit von 2:01:493 rund zwei Sekunden schneller als sein Konkurrent Nick Domann (14, KTM) und sicherte sich somit die Poleposition für die Rennen am Sonntag. "Für mich ist es mein erstes Jahr bei der ADAC MX Masters-Serie, daher freut es mich unheimlich, dass ich hier gleich so überzeugen konnte. Ich mag die vielen Sprünge und die Kurvenverläufe, zudem liegen mir Sandstrecken, sodass ich mich direkt wohlgefühlt habe", meinte der junge Skandinavier. Dritter wurde der Däne Rasmus Pedersen (13, KTM).
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