93. ISDE 2018,VINA DEL MAR / CHILE
Wir sind VINTAGE-WELTMEISTER !!
Hallo liebe Sportfreunde,
zum Saisonabschluss möchte ich die diesjährige Sechstagefahrt nochmal Revue passieren lassen und mich bei allen Beteiligten ganz herzlich Bedanken. Der Eine oder Andere und das Six-Days-Team hat aber auch schon die Vorbereitungen für die Saison 2019 im Hinterkopf. Ich denke hier wird es wesentliche Veränderungen in der Teamstruktur geben.
Vorbereitung und Planung
Kaum war die Sechstagefahrt 2017 in Frankreich abgeschlossen, ging es an die Vorbereitungen für Chile 2018. Nachdem wir in Frankreich eine Teamstärke von ca. 150 Personen hatten, gingen wir für Chile von wesentlich wenigern Interessierten aus. Das zum Schluß doch wieder knapp über 100 Personen dabei sein sollten, hat uns als Team aber dann sehr überrascht. Dies zeigt uns, dass unsere Arbeit doch nicht in allem so falsch sein kann.
Die Organisation und Planung für Unterkunft, Verpflegung, Mannschaften, Sponsoren, Leihwagen, Nennungen usw., brachte mich bei dieser Anzahl Personen manchmal fast an meine Grenzen um dies so nebenbei oder in der Firma zu erledigen.
Verständniß und Unterstützung bedanken.
Mein ganz besonderer Dank gilt natürlich Heiner Schmidt, der mir auch dieses Jahr bei den Finanzen mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Auch wenn er den Titel so gar nicht mehr hören will, "Danke CHEF". Gerade von Dir konnte ich in den letzten Jahren viel lernen, und ich befürchte wir sind uns in letzter Zeit in vielen Dingen sehr ähnlich geworden…
Auch dieses Jahr hat er sich noch nebenbei um die Vintage-Fahrer gekümmert und konnte letztendlich mit der "Opa-Truppe" den Titel einfahren !! Hierfür Euch allen nochmal herzlichen Glückwunsch.
Ebenfalls einen großen Dank an unseren Delegationsleiter Wilfried Meine, der immer ein offenes Ohr für mich und meine Sorgen hat.
Ende November 2017 habe ich insgesamt 268 Anfragen verschickt, wer überhaupt Interesse an einer Teilnahme bei der Sechstagefahrt in Chile hat. Bis zum Jahreswechsel hatte ich dann erstmal 163 Rückmeldungen und 54 Interessenten gesammelt.
Als Teamleitung freute uns natürlich die Aussicht wieder mit allen 3 Nationalmannschaften an den Start gehen zu können.
Im Laufe der Vorbereitungsphase haben sich die Anzahl der Mannschaften, der Personenkreis und die Zusammensetzungen der Teams natürlich verletzungsbedingt immer mal wieder verändert. Hierbei stellten mich die Damen immer wieder vor die größten Aufgaben. Maria Franke musste mir schon sehr frühzeitig absagen (schönen Gruß an den kleinen Franz, ich hoffe da auf einen JT-Fahrer !). Ersatzfahrerin Anne Borchers musste dann wegen gesundheitlichen Problemen die Saison 2018 vorzeitig beenden. Vanessa Danz verletzte sich dann kurz vor der Containerverladung auch noch und ich hoffe, dass wir sie in der Saison 2019 in alter Stärke wiedersehen.
Ein riesiges Dankeschön an die eingesprungenen Fahrer Selina Schittenhelm, Tanja Schlosser, Nico Schwingenschlögl, Christoph Lessing und Björn Feldt, die mehr oder weniger Zeit für Ihre Vorbereitung hatten.
Final haben wir dann unsere Reise nach Chile mit 31 Fahrern, 9 VintageTeilnehmern, und unzähligen Betreuern/Touristen angetreten.
VOR ORT in Vina del Mar / Chile
Unser Quartier hatten wir in einem Appartementhaus in Vina del Mar bezogen. Die Entfernung zum Paddock war mit 8 KM Anfahrt auch dieses Jahr sehr angenehm. Ich denke die Unterbringung war für unsere Zwecke angebracht und eine wesentliche Steigerung zu den letzten Jahren.
Was uns hier allerdings fehlte waren ein Büro, ein Behandlungsraum und ein vernünftiger Raum für Besprechungen und Schulungen. Dies muss für die Zukunft ähnlich wie in den letzten Jahren gesichert sein. Ein großes Manko für die Teamzusammengehörigkeit und den nötigen Austausch, war die fehlende Verpflegung in unserer Unterkunft. Auch dies sollte so nicht mehr vorkommen.
Für die Verpflegung im abendlichen Paddock hatten die Fahrer nur gute Worte übrig. Hier auch gleich noch mein Dankeschön an Heinz & Jens Theilacker, die sich hierfür einiges haben einfallen lassen.
TEAMPRÄSENTATION und BEKLEIDUNG
Auch diese Jahr war unser Auftreten im Paddock und an den Zeitkontrollen dank unserem Container und dem mittlerweile sehr umfassenden Equipment das non plus ultra.
Bei der Teambekleidung mussten wir allerdings wieder sehr an allen Ecken sparen. Aktuell konnten wir unseren Teamneulingen zu den Fahrerhemden nur jeweils 2 T-Shirts austeilen. Dies ist für eine Sechstagefahrt entschieden zu wenig ! Ansonsten treten wir immer noch mit den verschiedensten Kollektionen der letzten Jahre auf, da uns das zur Verfügung gestellte Budget gerade mal für die Nenngeldzahlung der Nationalmannschaften ausreicht ! Für die Zukunft werden wir versuchen weitere und andere Quellen aufzutun, um diese Situation zu ändern. Sollte jemand die Möglichkeit haben, eine Freizeitbekleidungs-Sponsor zu kennen, bin ich sehr gerne für Gespräche bereit. Die Fahrerhemden konnten wir dieses Jahr wieder markenneutral durch die Fa. Try-it produzieren, damit keiner der Fahrer Probleme mit seinen privaten Sponsoren bekommen sollte. Die Deutschen Fahrer waren Dank des Designs schon von weitem erkennbar, und auch das Einmarschieren bei der Eröffnungsfeier ergab dadurch ein einheitliches Bild. Das rechtzeitige Verteilen der Teambekleidung stellte mich dieses Jahr auch vor Probleme, da uns witterungsbedingt die Veranstaltungen in Burg und Waldkappel fehlten.
EINPACKEN - AUSPACKEN - ZOLL
Wie immer bei ISDE in Übersee war es eine Herausforderung die Zoll-Formalitäten zu erledigen. Vielen Dank hier an alle Fahrer die tatkräftig mitgeholfen, die nötigen Zollpapiere form- und fristgerecht einreichen zu können. Ich denke da musste ich Euch ganz schön auf die Nerven gehen, bevor wir auf der sicheren Seite waren. Beim Containerladen in Sontra haben wir die Türen eigentlich nur mit dem Stapler zuschieben können…
Beim Einladen des Containers in Chile war das Chaos natürlich viel größer.
Zum Glück konnten wir uns dort auf die "Unpünktlichkeit" der chilenischen Spedition verlassen. Die hatte sich für 22 Uhr mit dem LKW angemeldet. Fertig mit dem einladen waren wir dann Sonntag früh um 1 Uhr. Dann kam der LKW….
BETREUUNG
Für die Betreuung an den Zeitkontrollen und zum Anfahren der einzelnen Tests standen uns dieses Jahr wieder mehrere Fahrzeuge von Volkswagen zur Verfügung.
Eine kompetente Betreuung an den Zeitkontollen und Prüfungen konnte auch wieder nur durch die vielen freiwilligen Helfer funktionieren, bei denen ich mich hier ganz herzlich bedanken möchte !!!
Beim Einladen des Containers in Chile war das Chaos natürlich viel größer.
Für die Zukunft werden wir weiter an uns arbeiten, um eine noch zufrieden stellendere Betreuung zu organisieren, allerdings fehlt uns auch hier leider das nötige Kleingeld um mehr offizielle Betreuer pro ZK mitzunehmen.
In unseren beiden Physios Sophia und Julian hatten wir ein kompetentes Medical-Team gefunden, das es sehr gut versteht die Fahrer medizinisch zu behandeln, aber auch einfach nur mal den Seelentröster zu spielen und zuzuhören. Ein Dankeschön von mir und den Fahrern an diese Beiden, für ihr großes Engagement.
RACING 2018
Insgesamt gingen am ersten Fahrtag 445 Fahrer aus 25 Nationen an den Start.
Aufbauend auf das gute Ergebnis unserer Junior-Trophy von 2017 wollten wir mit unseren 3 Nationalmannschaften dieses Jahr etwas mehr bewegen. Ich denke außer die wenigen Reibereien die bei solch einer Teamgröße naturgemäß auftreten, war uns die Zusammensetzung der Mannschaften geglückt.
Auch dieses Jahr waren die Etappen nicht so schwer wie von den Chilenen erwartet oder von Chile 2007 bekannt. Nur die fehlenden sonst üblichen Aussagen von Track-Inspector Maurizio Micheluz wie zum Beispiel "easy transport" und "track was so funny", ließen uns aufhorchen.
Letztendlich waren es die große Staubentwicklung, die langen Tag, die zermürbenden ausgefahrenen Etappen und das viele Straßengefahre mit dem typisch südländischen Verkehr, dass zu besonderer Aufmerksamkeit und Konzentration mahnte…
Das große Problem am 1. Fahrtag waren die schnelleren Fahrer, die im dichten Staub auf die langsameren Fahrer aufliefen. Die Startreihenfolge für den 2. Tag wurde dann nach dem Ergebniss des 1. Tages gemacht. Der Staub blieb. Nachdem am 2. Fahrtag Tanja Schlosser mit einem Schlüsselbeinbruch ausfiel, traf es am 3. Fahrtag Eddi Hübner der im Staub der Führungsgruppe zum Sturz kam.
Auch im weiteren Verlauf der Fahrtage blieb es bei extremer Hitze und Staub. Ab dem 4. Fahrtag griffen dann nun auch die Vintagefahrer ins Geschehen ein. Wo immer sie auftauchten, waren sofort ganze Menschentrauben um zu staunen und zu fotografieren.
Zahlreiche Stürze und Blessuren haben unsere Fahrer und Fahrerinnen eigentlich nur stärker gemacht und kämpfen lassen und darauf bin ich sehr stolz.
Auch dieses Jahr stellte uns der Veranstalter zeitweise vor Probleme die Prüfungen und Zeitkontrollen anzufahren. Große Probleme hatten wir bereits in den ersten Tagen der Vorbereitung. Da der Container aus verschiedenen Gründen sehr spät im Paddock angeliefert und der Zoll dann auch jede Motrradkiste einzeln prüfen wollte, lief uns hier natürlich die Zeit davon.
Der Veranstalter gab uns die Möglichkeit eines späteren Abnahmetermins. Daher konnten wir mit unseren Fahrer die vielen Püfungen bei ablaufen, da wir pro Prüfung ca 2 Stunden laufen plus die An- und Abfahrt kalkulieren mussten.
Die restlichen Betreuer und Touristen haben da in einer unglaublichen HauRuck-Aktion der Container entladen und das komplette Equipment aufgebaut. Hierfür ein ganz großes Dankeschön !!!
Natürlich fehlt mir hier der Platz und die Zeit alle Einzelschicksale und Erlebnisse der Fahrer aufzuführen. Eine Six Days muss man einfach erlebt haben. Mit Sicherheit kann da jeder Einzelne lustige oder weniger lustige Annekdoten zum Besten geben.
Als besten deutschen Einzelfahrer möchte ich Davide von Zitzewitz hervorheben. Er konnte sich mit dem hervorragenden 11. Platz in der Klasse E1 und einem super Abschlusscross seine GOLD-Medaille sichern.
Selina Schittenhelm konnte sich als einziges Mädel durch die kompletten Fahrtage durchkämpfen und wurde dafür beim Abschlusscross mit dem 13. Platz belohnt. Bei Ihrer ersten Sechstagefahrt gab es hierfür die BRONZE-Medaille.
Bester deutscher Clubfahrer wurde ausgerechnet Nico Schwingenschlögl, der ja Anfangs des Jahres gar nicht mit wollte/konnte und dann kurzfristig als Ersatz eingesprungen ist. Auch er hat dieses Jahr für seine Leistungen eine GOLD-Medaille erhalten
Allen Fahrern, die diese Sechstagefahrt gekämpft, gelitten und durchgestanden haben, zolle ich meinen größten Respekt !
Alle Anderen die es aus technischen oder gesundheitlichen Gründen nicht geschafft haben, bitte ich den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern im Jahr 2019 wieder anzugreifen !!
Allen Fahrern die sich während der ISDE verletzt haben wünsche ich nochmal gute Besserung, falls sie noch nicht wieder genesen sind.
Bei Eddie Hübner sollte die ganze Sache nach ein paar Wochen erledigt sein und unser jüngstes Teammitglied Tanja Schlosser befindet sich auf dem Wege der Besserung, nachdem sie nun in Deutschland doch noch operiert werden musste.
ERGEBNISSE ISDE 2018 & erreichte Medaillen !
WORLD-TROPHY : 10.Platz bei 17 Nationen
1. Australien 2. USA 3. Italien
ZITZEWITZ, Davide E1 11. Platz bei 29 Startern GOLD- Medaille
HÜBNER, Edward E2 Ausfall
RIEDEL, Robert E2 26. Platz bei 42 Startern SILBER-Medaille
FELDT, Björn E3 18. Platz bei 29 Startern SILBER-Medaille
JUNIOR-WORLD-TROPHY : 07. Platz bei 11 Nationen
1. Italien 2. USA 3. Frankreich
SPACHMÜLLER, Yanik E1 16. Platz bei 29 Startern GOLD- Medaille
ALLERS, JAN E2 29. Platz bei 42 Startern SILBER-Medaille
APOLLE, Tim E3 17. Platz bei 29 Startern SILBER-Medaille
WOMEN´S-WORLD-TROPHY : 9. Platz bei 9 Nationen
1. Australien 2. USA 3. Spanien
SCHLOSSER, Tanja E1 Ausfall
MAIER, Nadine E1 Ausfall
SCHITTENHELM, Selina E3 17. Platz bei 27 Startern SILBER- Medaille
DANK AN DIE UNTERSTÜTZER & SPONSOREN des Deutschen Enduro Teams
Ein ganz großes Dankeschön müssen wir an die VOLKSWAGEN AG richten, die uns wieder 7 verschiedene Fahrzeugen für die Zeitkontrollen, den Service und den Personaltransport zur Verfügung gestellt hat. Natürlich hoffen wir auch auf die weitere Unterstützung von Volkswagen bei zukünftigen Sechstagefahrten.
Auch dem nächsten langjährigen Partner gebührt unser Dank. Die Firma ORTEMA tritt nun schon seit mehreren Jahren als Werbesponsor auf unserer Teambekleidung auf und trägt somit zur Finanzierbarkeit der nicht unerheblichen Bekleidungskosten bei.
Ebenfalls ein großes Dankeschön an unsere neugewonnenen Sponsoren.
Gerne arbeiten wir auch in der Saison 2019 mit Euch weiter.
Außerdem vielen Dank an unseren Privatsponsor Herbert Müller, den wir dieses Jahr in Chile sehr vermisst haben.
Ein besonderer Dank an die Sportfreunde vom Verein für Endurosport e.V. die unseren Team-Container mit viel Zeit und Aufwand hegen & pflegen und diesen durch viel Eigeninitiative immer wieder verbessern, weiter ausbauen und mit Material bestücken. Alle erhaltenen Trinkgelder, Spenden und Einnahmen aus unseren Zusatzverkäufen fließen zu 100 % in die Containerkasse. Vielen Dank hierfür…
Einen Dank an alle ADAC Landes-Verbände und die verschiedenen MotorsportVereine, welche ihren jeweiligen Fahrern ebenfalls noch Unterstützungen für die ISDE zukommen lassen.
Allen offiziellen Betreuern, unseren zahlreichen Sponsoren und Gönnern und vorallem unseren freiwilligen Helfern ein großes Dankeschön von mir und dem ganzen Deutschen Enduro Team, ohne Eure Hilfe wäre die Durchführung eines solchen Teamwettbewerbs für uns nicht möglich !!
Nur gemeinsam wird es möglich sein, den Endurosport in Deutschland weiter genießen zu können und das ISDE Team-Germany am Leben erhalten zu können. Verbände gegen Verbände und Parteien gegen Parteien war schon immer die am wenigsten zielführende Variante !!
DANKE an Alle, für eine weitere, unvergessliche ISDE 2018 !!!!!!!!
Wünsche Euch Allen eine schöne und erfolgreiche ISDE 2019…
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